Lederpflege kann nach unterschiedlichen Kriterien unterschieden werden. Zur Minderung von Verschmutzungen ist bei modernen Ledern oftmals eine Beschichtung aufgebracht (engl. Anti-Soiling-Additive ‚Anti-Verschmutzungs-Zusatzstoff‘). Die verschiedenen Glattleder wie z. B. zugerichtete Leder (oberflächenbeschichtet und -gefärbt, überwiegend geschlossenporig), Anilinleder (durchgefärbt, offenporig, ohne Zurichtung), werden nach einer Lederreinigung mit einem Lederpflegemittel behandelt. Vollleder und Spaltleder werden je nach ihrer Oberflächenbehandlung (Anilinleder oder zugerichtetes Leder) behandelt. Zugerichtete Leder besitzen eine Oberflächenbeschichtung, welche die Poren des Leders teilweise oder ganz verschließt und so die Neigung zur Verschmutzung mindert (verbessertes Anschmutzverhalten) und auch die Wasserempfindlichkeit mindert. Durch die Oberflächenfärbung kann bei stärker abgenutzten Stellen die Farbe des darunterliegenden ungefärbten, gegerbten Leders hervortreten, was eine gelegentliche Farbauffrischung des Leders erfordert. Anilinleder besitzen keine feste Oberflächenbeschichtung, weshalb ohne eine Versiegelung Flüssigkeiten teilweise einziehen können und zur Reinigung ausschließlich milde Reinigungsmittel verwendet werden. Eine teilweise Porenversiegelung wird mit Suspensionen hydrophober Polymere erreicht, die in das Leder einziehen können und spätere Verfärbungen mindern. Ohne eine Versiegelung bildet Anilinleder aufgrund der Offenporigkeit eine Patina. Durch eine Versiegelung patiniert Anilinleder langsamer. Rauleder sind ebenfalls offenporig und werden nach der Reinigung zuerst mit einer Gummibürste oder einem Gummiblock aufgebürstet und anschließend imprägniert. Patinaleder (z. B. bei Chesterfield-Sitzmöbeln) werden mit einer abreibbaren Wachsbeschichtung in einem dunkleren Farbton versehen und stellenweise wieder entfernt, woher auch die Bezeichnung Wischleder (engl. Rub-off-Leather) stammt. Diese Beschichtung ist empfindlich gegenüber organischen Lösungsmitteln wie Waschbenzin oder Spiritus. Bei der Pflege von Schuhen und Koffern aus Leder ist oftmals ein Oberflächenglanz durch Politur erwünscht, weshalb meistens Schuhcremes verwendet werden, die feste, polierbare Wachse enthalten. Bei Kleidung aus Leder erfolgt nach einer chemischen Reinigung meistens eine Behandlung mit Lederfett oder eine Imprägnierung. Möbelleder, Automobilleder, Taschen, Gürtel, Geldbörsen, Reitsättel und lederne Bucheinbände werden nach einer Reinigung mit milden Reinigungsmitteln zuletzt mit Lederfett gepflegt. Nach einer Einwirkzeit (von 10 min. bis mehrere Tage) des Lederpflegemittels wird überschüssiges Lederpflegemittel entfernt, um Flecken auf Textilien oder Papier zu vermeiden. (Quelle: Wikipedia)